Stellungnahme der SPD-Fraktion zum Schulneubau in Untergrombach

Veröffentlicht am 12.03.2008 in Stadtratsfraktion
 

Stadtrat EF Schäfer

Bei der Stadtratssitzung am 11. März 2008 gab der Fraktionsvorsitzende EF Schäfer eine Stellungnahme zu TOP 3 (Schulneubau in Untergrombach) im Namen der Fraktion ab.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren,

welche Ausgangslage führt zur heutigen Entscheidung über drei Architektenentwürfe zum Bau einer neuen Real- und Grundschule?
Wir haben einen Mangel. Unsere Realschule ist überfüllt. Sie wird 6-zügig geführt, obwohl die Richtlinien des Kultusministeriums nur bis zur 4-zügigen Schule aufgelistet sind. Wir planen und bauen also eine Realschule für Gesamt-Bruchsal mit Standort Untergrombach. Zusätzlich werden durch den Neubau einer Grundschule sonst notwendige und aufwendige Investitionen im altehrwürdigen Gebäude der Michaelsberg Schule gespart.
Ein weiterer Ausgangspunkt ist das Verfahren:
Bruchsal hat wieder einmal ein besonderes Verfahren zur Auswahl von Architekten praktiziert. Statt wie die Architektenkammer vorschlägt öffentlicher Ausschreibung und Wettbewerb wurde ein Konstrukt aus drei Architekten gewählt. Die Vorschläge der Architektenkammer werden übrigens durchaus im Interesse der Architekten und der öffentlichen Verwaltung gemacht.
Aber es fand sich leider auch im GR keine Mehrheit für die Forderung nach mehr Entwürfen.Die heutige Abstimmung wird zeigen, ob das Verfahren zielgerichtet auf bestimmte Architekten aufgestellt war oder wirklich der brauchbarste Entwurf ohne Ansehen der Entwickler zum Zug kommt.
Von den 3 Entwürfen nehmen 2 leider keine Rücksicht auf die derzeitige Diskussion, ob zukünftig gemeinsames Lernen in der Grundschule bis zur 5. oder 6 Klasse gehen wird, statt wie bisher nur in 4 Stufen. Die Frage nach dem brauchbarsten Entwurf bedeutet deshalb, dass die Entwickler der Entwürfe mit zwei getrennten Gebäuden, je eines für die Grund- und eines für die Realschule wenig zukunftsfähig sind.
Bleibt der Entwurf Weindel: Städtebaulich ein Block, der nicht höher als die bisherige Turnhalle wird, fügt er sich durchaus in die umgebenden 2-stöckigen Wohnhäusern mit ihren hohen Giebeln ein. Der Weindel-Entwurf verbraucht die geringste Grundfläche. Die Schulhöfe werden nicht zum öffentlichen Fußweg in West-Ost Richtung zur Unterführung unter den DB-Gleisen durch in den Ortskern.
Die Schulhöfe können insbesondere in den Nachtstunden geschlossen bleiben.
Das neue Schulgebäude ist einfach und klar gegliedert. Je ein Eingang für die Grundschule und die Realschule. Gleichgültig wohin man läuft, jeder findet leicht zum Ausgang zurück. Der Brandschutz ist sehr gut gelöst nur zweistöckig mit schnellen Fluchtwegen und ohne dunkle Gänge. Die Schulverwaltungen sind getrennt und doch in unmittelbarer Nähe zueinander angesiedelt. Das ermöglicht Synergieeffekte und gelegentliche Kurzzeitvertretungen sind problemlos zu bewältigen. Arbeitsräume können gemeinsam genutzt werden. Die Klassenzimmer sind klar im quadratischen Zuschnitt geordnet und damit gut nutzbar. Es gibt auch Klassenzimmer in Richtung Süden wie bisher an der alten Jos-Fritz-Schule. Aber der Architekt hat die Sonneneinstrahlung mit auskragenden Dächern und Rollos gut im Griff. Trotzdem schafft er durch spiegelnde Elemente natürliches Licht in die Klassenzimmer. Wir erinnern heute sehr bewusst nochmals an die Größe der Klassenzimmer. Bei 66 qm bezuschussfähiger Grundfläche und 33 Kindern ist hier kein Sparpotential.
Bitte stellen Sie sich diese 33 Kinder mit den heutigen dicken Schulranzen in den 66 qm vor, da bleibt wenig Verkehrsfläche oder Bewegungsraum.
Wir finden die Lösung mit der umbauten Turnhalle kreativ. Die Gänge trennen diese Turnhalle von den Klassenzimmern. In den Vorbesprechungen wurden uns Fragen nach Schallschutz als gewährleistet geschildert. Wir erinnern heute bewusst noch einmal an diesen Punkt Schallschutz. Durch architektonische und bauphysikalische Maßnahmen muss gewährleistet werden, dass kein Körperschall aus der Turnhalle in die Klassenzimmer dringt. Oder einfacher ausgedrückt: Der Prellball in der Turnhalle darf schallmäßig nicht bis ins Klassenzimmer dringen. Von einem Vorentwurf kann niemand die letzte Ausplanung verlangen. Nach unseren Vorstellungen und denen des OR Untergrombach sind nachzubessern: Die Zugänglichkeit zur Sporthalle in den Abendstunden und notwendige Absicherung des Schultraktes. Die Raumhöhe der Schulaula und deren praktische Gestaltung.
Zur Finanzierung: Viele in Verwaltung wie auch im Gemeinderat sind erschrocken über den Trend der Baukosten in Richtung 11-12 Mio Euro. Wir erinnern daran, noch liegen keine belastbaren Angebote von Baufirmen vor. Vielleicht könnte ein Sachverständiger uns die Preisentwicklung für Baumaterialien besonders auf dem Stahlsektor erläutern. Hier lässt nämlich die Globalisierung grüßen. Was wir billigst aus China kaufen, bezahlen wir mit hohen Preisen auf Grundstoffe, die der dortige Bauboom ausgelöst hat. Wir erinnern auch daran, dass wir hier im Gemeinderat oft hohe Summen für Straßenbaumaßnahmen in schnellen Abstimmungen ausgeben. Da wird der Verkehrsfluss optimiert, dort noch eine Kurve größer oder eine Kante weniger. Gleiche Maßstäbe fordern wir für die Schule. Sparen ja, aber nicht dort, wo es Kindern und Lehrern den täglichen Ablauf und den Schulalltag schlechthin erschwert. Wir wollen eine Schule, die durch das Gebäude schon eine gute Lernatmosphäre schafft.
Die SPD-Fraktion stimmt dem Weindel-Entwurf und seiner Weiterentwicklung zu.
E-F Schäfer
SPD-Fraktion 11.3.2008

 

Homepage SPD Gemeinderatsfraktion / SPD Stadtverband Bruchsal

Kommentare

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Stimmt...

Kann dem Herrn Runge nur beipflichten. Was soll diese SPD-Seite eigentlich? Erinnere mich noch gut an die frühere Seite, die fast täglich für Überraschungen gut war und für ziemlichen Wirbel im verschlafenen Bruchsal sorgte. Diese neue Seite lohnt sich nicht anzusehen.

Autor: L. Doebel, Datum: 19.03.2008, 13:44 Uhr


Brav...

Mein Gott, was ist die neue SPD-HP so lieb und staatstragend. Schade...

Autor: C. Runge, Datum: 14.03.2008, 10:55 Uhr


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