Die Zahl der Arbeitslosen im Stadt- und Landkreis Karlsruhe ist auf ihren niedrigsten Stand seit 15 Jahren gesunken!

Veröffentlicht am 31.10.2008 in Gemeindenachrichten
 

„Daran zeigt sich, dass die Finanz- und Wirtschaftskrise bisher noch nicht auf den Arbeitsmarkt durchschlägt,“ erläuterte Gerhard Volz, Geschäftsführer bei der Karlsruher Arbeitsagentur, bei Vorlage der Oktoberdaten für den Karlsruher Arbeitsmarkt.

Gestern stellte Gerhard Volz, Geschäftsführer bei der Karlsruher Arbeitsagentur, die Oktoberdaten für den Karlsruher Arbeitsmarkt vor:
„Vor allem vielen jungen Menschen unter 25 Jahren, die nach Ende ihrer Ausbildungs- oder Schulzeit arbeitslos wurden, gelang in den beiden letzten Monaten der Einstieg in eine Beschäftigung oder in ein Studium.
Dennoch zeigen sich auch in unserer Region erste Anzeichen für eine mögliche Abschwächung des Arbeitsmarktes. In der letzten Zeit sind beispielsweise mehr Anfragen von Unternehmen zu Kurzarbeit eingegangen. Wie mir unser Team für Arbeitgeberleistungen berichtet, überwiegt aber die positive Sicht der Betriebe, dass es nach kurzer Pause wieder zu einer besseren Beschäftigungsauslastung kommt.“
Als Anzeichen dafür, dass es im nächsten Jahr wieder schwieriger werden könnte am Arbeitsmarkt, wertete Volz die Tatsache, dass die Zahl der bei der Agentur neu gemeldeten Stellen leicht zurückging.

Daten und Fakten:

16.370 Arbeitslose – 3.180 freie Stellen

Gegenüber September bedeutet das einen Rückgang um 820 (-5%). Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der Arbeitslosen sogar um 2.860 (-15%).

In Bruchsal lag die Quote bei 3,6% (2.295 Arbeitslose)

Den 16.370 Arbeitslosen (8.320 Frauen und 8.050 Männer) stehen 3.180 bei der Agentur gemeldete freie Arbeitsplätze gegenüber, 170 weniger als noch im September und etwa genau so viele wie vor einem Jahr.
Die hohen Abgangszahlen in Ausbildung ließ im Oktober vor allem die Zahl jüngerer Arbeitsloser unter 25 Jahren um 420 (-21,5%) auf 1.525 sinken.

4.580 arbeitslose Menschen, die mindestens 50 Jahre alt sind, wurden im vergangenen Monat registriert. 11,4% oder 590 weniger als vor einem Jahr. Um 13,7% auf 3.670 ging die Zahl der ausländischen arbeitslosen Mitbürger im Vergleich zum Vorjahr zurück.
4.710 Langzeitarbeitslose - das sind die Menschen, die ein Jahr und länger arbeitslos sind, gab es im Oktober – 150 weniger als im September und 27,9 Prozent weniger als vor einem Jahr.

In einer Stellungnahme auf ihrer Website weist auch die Bundesagentur für Arbeit darauf hin, dass sich die Konjunktur bundesweit im Jahresverlauf deutlich abschwächte und das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal saisonbereinigt stagniere. Da der Arbeitsmarkt erfahrungsgemäß mit Verzögerung auf konjunkturelle Veränderungen reagiert, sei hier bislang keine Abschwächung zu registrieren, im Gegenteil, er zeige weiterhin eine positive Grundtendenz.
Den Hauptgrund für diese Tendenz sieht die Arbeitsagentur in einem konjunkturbedingten Beschäftigungsaufbau und den Arbeitsmarktreformen.

Allerdings, sollte man ergänzen, auch in der Bereitschaft der Arbeitnehmer und Belegschaften, flexible Arbeitszeiten und reale Lohneinbußen zu akzeptieren:
Der steigende Anteil von (i.d.R. schlechter bezahlten) geleasten Mitarbeitern, das Outsourcen von Betriebsteilen in billigere tarifliche Beschäftigungsverhältnisse und das Fehlen eines Mindestlohns, der es einigermaßen ermöglichen würde, ohne staatliche Unterstützung von einer Vollbeschäftigung zu leben, sind wesentliche Ursache für eine weitere Aufspaltung unserer Gesellschaft, einer Gesellschaft in der Geld nicht mehr nur Tauschmittel sondern auch Mittel und wichtiger Bestandteil bei Vermögensaufbau, Alterssicherung, Bildung und Absicherung bei schwerer Erkrankung ist.
Es ist eine große Hoffnung damit verbunden, dass die Industriestaaten jetzt in der globalen Krise die Chance für eine Regulierung der aus dem Ruder gelaufenen Finanzmärkte ergreifen.
Langfristig wird sich ebenfalls zeigen, ob auch der Arbeitsmarkt in der globalen Auseinandersetzung in der Lage ist, Menschen in Arbeit nicht nur als manövrierfähige Masse zu behandeln, sondern ihnen ordentliche Arbeitsverhältnisse anzudienen, von denen der Einzelne (nicht nur über-)leben kann.

 

Homepage SPD Gemeinderatsfraktion / SPD Stadtverband Bruchsal

Nächste Termine

04.05.2024, 09:00 Uhr
öffentlich
Infostand

11.05.2024, 09:00 Uhr
öffentlich
Infostand

18.05.2024, 09:00 Uhr
öffentlich
Infostand

25.05.2024, 09:00 Uhr
öffentlich
Infostand

01.06.2024, 09:00 Uhr
öffentlich
Infostand

08.06.2024, 09:00 Uhr
öffentlich
Infostand

Jetzt spenden

Jetzt Mitglied werden

Jetzt Mitglied werden