Stadtplanung vorgeführt an einem praktischen Beispiel

Veröffentlicht am 20.02.2008 in Pressemitteilungen
 

Anlässlich der Marktplatzbebauung in Bruchsal lud die SPD zu einem Diskussionsabend über praktizierte Planungsverfahren am Beispiel der Stadt Karlsruhe ein.

Über Ästhetik kann man streiten, jedoch nicht über
erprobte Verfahrensregeln

Stadtplanung vorgeführt an einem praktischen Beispiel.

Die SPD-Fraktion hatte über Parteigrenzen hinweg eingeladen.
Nach dem Motto „Von anderen lernen“ stand der Vortrag von Dipl. Ing. K. Elliger im Mittelpunkt.

In der Stadt Karlsruhe hatte ein Investor ein bebautes Grundstück an einer städtebaulich besonders interessanten Stelle erworben. Es sollte an Stelle der bisherigen Nutzung als Bank- und Bürokomplex einer intensiven Einzelhandelsnutzung zugeführt werden.
Das Gebäude steht am nördlichen Marktplatzrand und sollte wegen dreierlei verschiedener Ansprüche in seiner äußeren Form erhalten bleiben- Denkmalschutz und Objektschutz sind besonders erwähnenswert.

Wie geht man als Stadtplanungsamt mit so einem Projekt um?

Den aufmerksamen Zuhörern wurde zunächst der gesamte historische Werdegang gezeigt: Pläne von Weinbrenner, Pläne vom Architekten Schelling und die Vorschriften des bisherigen Bebauungsplanes aus den 5oer Jahren.
Von großem Interesse war jeweils die Gegenüberstellung der Pläne mit den in der Praxis ausgeführten Bauten.
So große Differenzen waren eigentlich selbst bei Weinbrenner nicht vorstellbar.
Investor und Stadt einigten sich auf einen Wettbewerb mit zehn leistungsfähigen Architekturbüros, fünf wurden von der Stadt Karlsruhe im Einvernehmen mit der Architektenkammer und weitere fünf vom Investor ausgesucht.

Der Grundstückskauf erfolgte im März 2007, zügig folgten Architektenwettbewerb,Bewertung durch die Jury, öffentliche Vorstellungen und Führungen sowie die Aufstellung des Bebauungsplanes im Dezember 2007.
Elliger erläuterte die zehn eingereichten Entwürfe und die Ergebnisse der Jurybewertung.

Wurde durch die Transparenz und offene Behandlung zu irgendeinem Zeitpunkt das Projekt gefährdet oder zerredet, fragte ein Zuhörer.
Der Referent verneinte dies in aller Deutlichkeit, gab aber auch zu erkennen, dass gelegentlich das hohe dem Objekt angepasste Niveau durch die eine oder andere Wortmeldung verlassen wurde.
Geschadet habe der offene Prozess nie. Im Gegenteil Stadt und Investor haben sehr bewusst die Öffentlichkeit zur Planungszeit gesucht um eine hohe Akzeptanz des Neubaus in der Bevölkerung zu erreichen.

Zusammenfassend stellte der Referent, der zukünftig als Leiter des Stadtplanungsamtes Mannheim tätig sein wird, fest:
Bei städtebaulich brisanten Vorhaben lohnt sich immer ein Architektenwettbewerb. Die Architekten suchen diese Aufgaben als Herausforderung.
Bei weniger als sieben Teilnehmern kann keine qualifizierte Auswahl getroffen werden.
Der Ideenreichtum der Architekten sei nur dann erfassbar.
Weniger die Formen von Fassaden, Arkaden und Fenstern als vielmehr deren Höhenlinien seien für eine ansprechende Architektur maßgebend.
Diesen Punkt demonstrierte Elliger an zahlreichen Beispielen sowohl bei historischen Bauten als auch, über Grundstücksgrenzen hinweg, bei neuen Entwürfen.
Wichtig sei bei Projekten mit schützenswertem Umfeld oder Objektschutz die regelmäßige Rücksprache des Denkmalschutzamts mit den betreffenden Architekten und die regelmäßige Mitarbeit des Denkmalschutzes in der Jury.
Wenn sich dann in der Jury noch Fachleute, Investoren und Politik wiederfinden, sei ein gutes Ergebnis erreichbar.
Die städtebaulichen Bedingungen seien nicht nur im B-Plan sondern in einem Vertrag zwischen Stadt und Investor festzuzurren.
Karlsruhe ist sich sicher mit dem Projekt „Kaiserkaree“, wie das Voba-Gebäude zukünftig genannt wird. Auch das Schloss werde deutlich näher an die Stadt 'heranrücken'.
Fraktionsvorsitzender E-F Schäfer dankte im Namen aller Zuhörer für den informativen und lehrreichen Abend.

E-F Sfr
15.01 2008

 

Homepage SPD Gemeinderatsfraktion / SPD Stadtverband Bruchsal

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